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Regionalverkehre im Dieselnetz Allgäu sollen an DB Regio gehen – Verbesserungen im Detail

23.07.2014

MÜNCHEN. Im August 2013 hatten die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI) das Dieselnetz Allgäu in zwei Betriebsstufen und zwei Losen neu ausgeschrieben. Der Zuschlag für beide Lose soll jetzt an die DB Regio AG erteilt werden. Das Netz erstreckt sich über das gesamte bayerische Allgäu mit Ausnahme der engeren Einzugsbereiche von München, Augsburg und Ulm sowie der Strecke nach Füssen. Der neue Verkehrsvertrag beginnt im Dezember 2017 und endet im Dezember 2029. Ziel der Ausschreibung war der Erhalt des heutigen Angebots mit einigen Detailverbesserungen.

Da es auf dem deutschen Markt derzeit keine neuen, niederflurigen Neigetechnik-Dieseltriebzüge gibt, hatten BEG und MVI die Verkehre von Los 2 alternativ mit gebrauchten Neigetechniktriebzügen oder neuen niederflurigen Fahrzeugen ausgeschrieben. DB Regio wird weiterhin die im Allgäu schon seit etwa zehn Jahren fahrenden spurtstarken, hochflurigen Neigetechnikzüge einsetzen. Die Innenräume der Fahrzeuge sollen aufgefrischt werden. Damit bleibt die zwischen Augsburg und Oberstdorf/Lindau 2011 eingeführte Neigetechnik mindestens bis Dezember 2029 erhalten. Im Dezember 2020 sollen in einer zweiten Stufe die Verkehre des heutigen Alex von München nach Oberstdorf und Lindau ebenfalls auf Neigetechnik umgestellt werden. Anlass ist die für diesen Zeitpunkt geplante Elektrifizierung der Strecke von Geltendorf über Memmingen nach Lindau, die zu einem grundlegend neuen Fahrplankonzept im Allgäu führen wird. Bis dahin ist geplant, weitgehend den Status quo zu fahren.

Betriebliche Verbesserungen

Die Neigetechnikfahrzeuge sollen – wie heute – auf der Linie von Augsburg nach Oberstdorf und Lindau verkehren, neu auch zwischen Augsburg und Memmingen sowie Bad Wörishofen sowie bis zur Elektrifizierung auch zwischen München und Memmingen. Die übrigen ausgeschriebenen Linien, insbesondere die Regionalexpresslinie von Ulm nach Oberstdorf und Röthenbach bzw. Lindau sowie die Regionalbahnen nach Pfronten und von München nach Kempten, wird DB Regio ab Ende 2017 mit niederflurigen Neufahrzeugen ohne Neigetechnik betreiben. Neu ist, dass die Linien von Ulm und München zweistündlich abwechselnd umsteigefrei über Kempten hinaus bis Pfronten-Steinach verkehren. Nach der Elektrifizierung der Strecke Geltendorf – Memmingen – Lindau werden die Züge statt von München dann von Augsburg kommen mit Anschluss in Buchloe aus München. Eine Verbesserung für Pendler bringt der neue Berufsverkehrszug gegen 16 Uhr von München nach Memmingen an Werktagen. Dafür entfällt ein Zugpaar in nachfrageschwacher Zeit zwischen Memmingen und Ulm. Die beiden bestehenden Zugpaare des Allgäu-Franken-Expresses von Nürnberg nach Oberstdorf und Lindau und zurück bleiben erhalten.

Mehr Service, bessere Fahrgastinformation

Für beide Lose schreibt die BEG vor, dass die Züge zu 100 Prozent mit Zugbegleitern besetzt sein müssen, d. h. in jedem Zug ist künftig ein Zugbegleiter an Bord. Das ist durchschnittlich ein Drittel mehr als heute. Dadurch profitieren Einheimische und Touristen künftig von noch mehr Service im Zug. Außerdem ist DB Regio verpflichtet, in den Hauptverkehrszeiten im Zulauf auf München und Augsburg bei einzelnen Zügen mehr Sitzplätze anzubieten. Auch die Fahrgastinformation verbessert sich: Die BEG schreibt vor, dass DB Regio seine Fahrgäste vor und während der Fahrt umfassend auch auf Basis von Echtzeitdaten informieren muss. Und zwar sowohl in den Fahrzeugen und an den Stationen als auch über elektronische Auskunftsmedien wie Internet oder mobile Endgeräte. Die BEG erwartet zudem die Anerkennung der Tarife des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV), des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbundes (AVV), der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH (DING) und des Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbundes (bodo). Für Fahrten außerhalb der Verbundgebiete gelten die Preise und Beförderungsbedingungen der Deutschen Bahn AG. Anerkannt werden müssen neben den Nahverkehrsfahrkarten aller Eisenbahnverkehrs-unternehmen unter anderem die BahnCard, das Bayern-Ticket sowie das Baden-Württemberg-Ticket. Außerdem fordert die BEG die Einführung eines preislich attraktiven Kurzstreckentickets, einer Abo-Plus-Karte, sowie die Anerkennung der Gästekarte als Fahrschein, sofern die Tourismusorte für den finanziellen Ausgleich sorgen. Zudem verlangt die BEG unter anderem die Wiedereinrichtung eines Verkaufsschalters in Pfronten-Ried. In Oberstdorf muss der Schalter künftig auch am Wochenende besetzt sein.

Verpflichtende Teilnahme am Qualitätsmesssystem

DB Regio verpflichtet sich, am Qualitätsmesssystem der BEG teilzunehmen. Damit prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Sauberkeit, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Fahrgast­information im Zug, die Servicequalität und die Kundenfreundlichkeit. Auch gelten hohe Anforderungen beispielsweise hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschluss­sicherung.

Vergabeverfahren

Das Vergabeverfahren hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft zusammen mit dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg durchgeführt. 99 Prozent der Verkehre liegen in Bayern, etwa ein Prozent liegt in Baden-Württemberg. Das Verfahren wurde am 31. August 2013 im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Der endgültige Zuschlag kann wegen der Einspruchsmöglichkeiten der unterlegenen Bieter frühestens am 4. August 2014 erfolgen.

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