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Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) schreibt Regionalverkehr im Netz Franken-Südthüringen aus

07.08.2019

Ab Dezember 2023 Halbstundentakt zwischen Bamberg und Nürnberg und Stundentakt zwischen Coburg/Sonneberg und Nürnberg über die Neubaustrecke/Neue Anforderungen zum Thema Personal erstmalig in Anwendung

MÜNCHEN Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats Bayern den Regional- und S-Bahnverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, schreibt als federführender Aufgabenträger gemeinsam mit dem Freistaat Thüringen den elektrischen Regionalzugverkehr im nördlichen Franken und in Teilen Südthüringens aus. Die BEG vergibt die Verkehrsleistungen auf den Linien Nürnberg – Sonneberg/Saalfeld und Bamberg – Würzburg zum zweiten Mal im Wettbewerb. Derzeit betreibt DB Regio diese Strecken.  Der Vertrag startet im Dezember 2023 und endet nach einer Laufzeit von zwölf Jahren im Dezember 2035. Die Vergabe der Leistungen erfolgt in einem europaweit bekanntgemachten offenen Vergabeverfahren, das im EU-Amtsblatt vom 05. August 2019  veröffentlicht wurde (https://ted.europa.eu/TED/notice/udl?uri=TED:NOTICE:367526-2019:TEXT:DE:HTML). Angebote können bis zum 7. Januar 2020 abgegeben werden. Der Zuschlag erfolgt voraussichtlich im März 2020. Im Netz Franken-Südthüringen sind ab Betriebsaufnahme im Dezember 2023 insgesamt rund 5,7 Millionen Zugkilometer pro Jahr zu erbringen. Davon entfallen rund 5,1 Millionen Zugkilometer auf die Strecken in Bayern, das sind knapp 19 Prozent mehr als heute.

„Mit dem neuen Verkehrsvertrag nutzen wir die Möglichkeiten, die sich durch die Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Ebensfeld – Erfurt im Jahr 2018 für die Region ergeben haben“, sagt Thomas Prechtl, Sprecher der Geschäftsführung der BEG. „Das neue Gesamtangebot führt regional wie überregional zu einem attraktiven, optimal vernetzten Nahverkehrssystem mit kurzen Umsteigemöglichkeiten und schnellen Reisezeiten. Wir schließen bestehende Taktlücken und verdichten teilweise das aktuelle Taktangebot. Beispielsweise wird die besonders nachfragestarke Strecke Nürnberg – Erlangen – Bamberg künftig durch ein Expresszug-Angebot an allen Wochentagen ganztätig im Halbstundentakt bedient. Und die Region Coburg/Sonneberg wird, statt bisher alle zwei Stunden, künftig im Stundentakt über die Schnellfahrstecke mit Bamberg, Erlangen und Nürnberg verbunden.“

Thüringen ist am ausgeschriebenen Leistungsvolumen mit sieben Prozent beteiligt. Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller dazu: „Ein Schwerpunkt unserer Verkehrspolitik in Thüringen liegt auf dem Ausbau des Regionalverkehrs. Ein guter Bahnanschluss von Südthüringen zum ICE Knoten Thüringen in Erfurt sowie für Pendler und Touristen nach Franken ist dabei von besonderer Bedeutung. Die Kooperation zwischen Bayern und Thüringen zum gemeinsam vergebenen Verkehrsvertrag E-Netz Franken hat sich bewährt und trägt überregional dazu bei, das Bahnfahren in der Region deutlich attraktiver zu gestalten.“

Fahrplankonzept und Angebotsverbesserungen

Zum Wettbewerbsprojekt Franken-Südthüringen gehören folgende Strecken:

  • Nürnberg – Erlangen – Bamberg – Lichtenfels – Coburg
  • Lichtenfels – Kronach – Saalfeld
  • Bamberg – Schweinfurt – Würzburg
  • Bamberg – Coburg – Sonneberg (via Schnellfahrstrecke VDE 8)
  • Coburg – Erfurt als Eventualposition (via Schnellfahrstrecke VDE 8)

Von Nürnberg fahren künftig halbstündlich Züge in Richtung Oberfranken. Ausgehend vom Anschlussknoten Nürnberg zur halben Stunde verkehrt ein stündlicher Regional-Express (RE) nach Saalfeld. Diese Linie führt jede zweite Stunde bis Bamberg einen Zugteil mit, der von dort dann über Schweinfurt nach Würzburg abzweigt. Nördlich von Kronach hält der Regional-Express Richtung Saalfeld stündlich an allen Stationen.

Um 30 Minuten versetzt dazu fährt die RE-Linie Nürnberg – Coburg – Sonneberg über die Neubaustrecke zwischen Bamberg und Coburg. Damit gibt es erstmals täglich ganztags halbstündliche Expresszüge von Nürnberg über Fürth, Erlangen, Forchheim und Hirschaid bis nach Bamberg. Von dort biegt die zweite Linie auf die Neubaustrecke VDE 8 ab; sie fährt weiter bis nach Coburg und verkürzt die Fahrzeit Nürnberg – Coburg auf nur noch rund 70 Minuten.

Die BEG lässt sich im Rahmen einer Eventualpostition (EVP) zusätzliche Leistungen anbieten. Sofern diese zum Tragen kommen, fahren bis zu fünf Zugpaare umsteigefrei von Nürnberg Richtung Erfurt, wo unter anderem schnelle Anschlüsse an die ICE-Sprinter nach Halle – Berlin und an die sogenannte Mitte-Deutschland-Verbindung Richtung Göttingen erreicht werden sollen. Stündliche Verbindungen von Coburg nach Sonneberg entstehen in diesen Fällen durch die Verlängerung der von Lichtenfels kommenden Züge. Bei einer Beauftragung der Eventualposition würde gemeinsam mit den vier ICE-Zugpaaren eine etwa zweistündliche Nordanbindung von Coburg Richtung Erfurt entstehen.

Jeweils zur halben Stunde sind die Expressverkehre in Coburg untereinander sowie mit den tagsüber angebotenen ICE-Zügen verknüpft, so dass die Fahrgäste beispielsweise auch durch schnelle Umsteigemöglichkeiten in Lichtenfels oder Sonneberg von den kurzen Reisezeiten der Neubaustrecke profitieren.

Zur Bedienung aller Halte zwischen Bamberg und Kronach bestellt die BEG ergänzend eine stündliche Regionalbahn, die Fahrgästen attraktive Anschlüsse bietet, zum Beispiel in Bamberg an den IC Richtung Karlsruhe und an die RE-Linien nach Nürnberg und Würzburg, in Lichtenfels Richtung Coburg und Richtung Bayreuth sowie in Kronach Richtung Saalfeld.  

Umweltfreundliche, barrierefreie Neufahrzeuge

ür das Netz Franken-Südthüringen fordert die BEG moderne, klimatisierte, elektrisch betriebene Neufahrzeuge. Es sind zwei verschiedene Fahrzeugtypen zugelassen: Für die Linie aus Nürnberg über die Neubaustrecke VDE 8 sind 190 km/h Mindestgeschwindigkeit, ETCS-Ausrüstung, Druckertüchtigung und mindestens 600 Sitzplätze in der 2. Klasse notwendig. Für die übrigen Linien sind Fahrzeuge mit 160 km/h Mindestgeschwindigkeit und rund 360 Sitzplätzen in der 2. Klasse gefordert, wobei diese Züge im Abschnitt Nürnberg – Bamberg zur Sicherstellung  hoher Kapazitäten grundsätzlich als Doppeleinheit verkehren. Möglichst jeder, mindestens jedoch jeder zweite Einstiegsbereich muss über mindestens einen Mehrzweckbereich verfügen.

Die Fahrzeuge müssen zudem den neuesten Standards der Barrierefreiheit entsprechen. Sie müssen an allen Türen einen stufenfreien Einstieg ermöglichen; mobilitätseingeschränkte Reisende müssen an Bahnsteigen mit einer Höhe zwischen 38 und 76 Zentimetern ohne Voranmeldung ein- und aussteigen können.

Hohe Qualitätsanforderungen

Die BEG stellt detaillierte Anforderungen in Sachen Qualität. So müssen beispielsweise monatliche und jährliche Vorgaben für die Pünktlichkeit sowie konkrete Vorgaben zur Anschlusssicherung beachtet werden. Zudem macht die BEG für alle Züge Mindestvorgaben zur Sitzplatzanzahl unter besonderer Berücksichtigung stark frequentierter Züge im Berufs- und Schülerverkehr sowie im Freizeitverkehr an Wochenenden.

Um den Fahrgästen einen umfangreichen Service zu garantieren, wird die Zugbegleiterquote künftig auf allen Strecken 100 Prozent betragen. Somit ist künftig im gesamten Netz mindestens ein Zugbegleiter in jedem Zug gefordert Dabei gelten klar definierte Mindestanforderungen an Ausbildung und Qualifikation des Zugpersonals.

Das Netz Franken-Südthüringen wird in das bewährte Qualitätsmesssystem der BEG integriert. Bei den Tests werden Kriterien wie „Sauberkeit“, „Fahrgastinformation“ und „Kundenorientierung“ geprüft und bewertet. Unterschreitet ein Verkehrsunternehmen die von der BEG vorgegebenen Zielwerte, muss es Strafzahlungen leisten, werden Pluspunkte erreicht, bekommt es einen Bonus. Bei Abweichungen von den vertraglich vereinbarten Zielwerten hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusserreichung werden ebenfalls Strafzahlungen fällig.

Erstmalig in Anwendung: Neue Anforderungen beim Thema Personal

Aufgrund der branchenweiten Personalknappheit insbesondere bei Trieb-fahrzeugführern, hat die BEG beschlossen, ihre bisherigen Vorgaben zum Personalkonzept weiterzuentwickeln und auszubauen. So wird erstmals eine sogenannte „Sitzbereitschaft“ für Reserve-Triebfahrzeugführer gefordert, um Zugausfälle aufgrund z.B. kurzfristiger Krankmeldungen minimieren zu können. Als weitere Anforderung lässt sich die BEG mit den Angeboten der Verkehrsunternehmen einen Plan zur Personalbereitstellung und -akquisition vorlegen, welcher jährlich aktualisiert werden muss, damit ein ausreichender Personalbestand zum Betriebsstart wie auch während der Vertragslaufzeit sichergestellt werden kann. Um dem branchenweiten Mangel an Triebfahrzeugführern zu begegnen, fordert die BEG des Weiteren eine Mindestausbildungsquote für Triebfahrzeugführer.

Detaillierte Informationen zum Wettbewerbsprojekt Franken-Südthüringen einschließlich der Vorgaben der BEG zu Vertrieb, Tarif und Fahrgastinformation erhalten Sie hier:

https://beg.bahnland-bayern.de/de/wettbewerb/ausschreibungen/netz-franken-südthüringen

 

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