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Neue Geschäftsführerin bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft
Branchenexpertin Bärbel Fuchs wird Geschäftsführerin der BEG / Thomas Prechtl, bisher alleiniger Geschäftsführer, wird Sprecher der Geschäftsführung
MÜNCHEN. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, konnte die erfahrene Branchenexpertin Bärbel Fuchs als Geschäftsführerin gewinnen. Sie soll ihr neues Amt noch im Sommer antreten. Bärbel Fuchs übernimmt künftig die Aufgabenbereiche Planung, Qualitätsmanagement, Marketing sowie Infrastruktur, Fahrgastinformation, Qualität an Stationen. Thomas Prechtl, der seit dem Ausscheiden von Dr. Johann Niggl zum 01. November 2018 die Geschäfte bisher allein geführt hat, wird Sprecher der Geschäftsführung und verantwortet die Bereiche Zentrale Aufgaben, Wettbewerb, Verkehrsverträge, Vergaberecht sowie Einnahmen, Tarif, Vertrieb.
Bärbel Fuchs war mehr als 25 Jahre in leitenden Positionen im DB Konzern tätig. Nach Aufgaben beim Fernverkehr und Vertrieb der Deutschen Bahn war sie seit 2005 für die DB Regio AG tätig, wo sie über mehr als zehn Jahre als kaufmännische Geschäftsleiterin sowie als Geschäftsleiterin Marketing den Verkehrsbetrieb Allgäu-Schwaben führte. Zuletzt steuerte und verantwortete sie als Leiterin Verkehrsvertragsmanagement Südbayern bis zu sieben Verkehrsverträge von DB Regio mit einem Gesamtvolumen von knapp 20 Millionen Zugkilometern pro Jahr.
Bayerns Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der BEG ist, betont: „Bayern ist seit der Bahnreform ein Paradebeispiel für gelungenen Wettbewerb auf der Schiene. Wir wollen den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Freistaat weiter fördern und stärken und die Erfolgsgeschichte Bahnland Bayern konsequent fortschreiben. Die Doppelspitze bei der BEG ist dafür eine gute Voraussetzung.“
„Die BEG ist der größte Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Deutschland. Entsprechend vielseitig und spannend sind die Aufgaben. Ich will gemeinsam mit Thomas Prechtl und dem ganzen Team der BEG anpacken, um Bayern zu einem attraktiven Bahnland für die Fahrgäste zu entwickeln, in dem man das Auto gerne stehen lässt“, freut sich Bärbel Fuchs auf ihre neue Aufgabe.
Für Thomas Prechtl ist die Verpflichtung von Bärbel Fuchs eine zukunftsorientierte Weichenstellung: „Das SPNV-Angebot in einem Flächenland wie Bayern dauerhaft effektiv zu gestalten und kontinuierlich weiterzuentwickeln, ist eine zunehmend komplexe Aufgabe. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Frau Fuchs und bin davon überzeugt, dass wir unsere einschlägigen Erfahrungen gut bündeln können, um im Sinne der Fahrgäste die richtigen Antworten auf die kommenden Herausforderungen zu geben.“
Wachsende Aufgaben
Die BEG betreut aktuell rund 127 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Seit der Bahnreform bis heute hat die BEG insgesamt 66 Vergabeverfahren abgeschlossen, wobei derzeit bereits ca. 80 Millionen Zugkilometer im Wettbewerb gefahren werden. Das langfristige Ziel: In Bayern soll bis 2023 der gesamte bayerische SPNV grundsätzlich in Wettbewerbsverfahren vergeben sein. Konsequenter Wettbewerb auf der Schiene ist eine zentrale Stellschraube der BEG, um die Wirtschaftlichkeit und die Qualität sowie das Fahrplanangebot im bayerischen Regionalverkehr zu sichern und weiter zu steigern.
Über die Organisation der Ausschreibungsverfahren und die Betreuung der laufenden Verkehrsverträge hinaus wachsen die Aufgaben der BEG weiter. Ein Beispiel ist die Übernahme der Erlösverantwortung im Rahmen von Bruttoverträgen. So wurden im letzten Jahr die „Augsburger Netze“ und das „E-Netz Allgäu“ als Bruttoverträge vergeben. Auch bei der S-Bahn München – dem größten Vergabeprojekt in der bisherigen Geschichte der BEG – soll ein Bruttovertrag zum Tragen kommen. Diese Erlösverantwortung bedeutet für die BEG, dass sie verstärkt bei der Gestaltung der Tarife, der Aufteilung der Einnahmen in den Verbünden sowie vertrieblichen Themen mitwirkt. Darüber hinaus ist bei der S-Bahn München geplant, den Vertrieb aus dem Vertrag mit der S-Bahn München herauszulösen und in einem eigenen Vertriebsdienstleistungsvertrag zu vergeben. Dadurch erhält die BEG mehr Gestaltungs- und Durchgriffsmöglichkeiten auf das Thema Vertrieb.